Sodingen - „Revier der Bachstelzen“
Die Bäche
Von Wolfgang Viehweger

Teich im Storchgraben

Das Stadtgebiet Herne gehört zur westfälischen Tieflandbucht und befindet sich zwischen Emscherland und Westenhellweg. Vom Emschertal steigt die Fläche nach Süden allmählich an. Die Vegetation des Raumes sind Waldgesellschaften im südlichen Teil, in der Mitte Buchenwald und Eichenwald. Allerdings sind diese ursprünglichen Vegetationsformen durch Parkflächen, Wohnungsbau, Industrie u. a. beinahe verdrängt. Bebaute Flächen dominieren heute über Vegetation und Fließgewässer. Naturnahe Gebiete sind in Herne selten geworden. Mit Hilfe von Verbänden bemüht sich die Stadt um Renaturierung..
Der Storchgraben
Der Storchgraben fließt im nordöstlichsten Teil von Herne über die Storchenwiese dem Landwehrbach zu. Man hat als naturnahe Uferbegleitung einige Schwarzerlen und Weiden gepflanzt, gewissermaßen als „Bachvegetation“. Vor 200 Jahren gab es hier tatsächlich noch Störche und andere Vogelarten.
Der Roßbach

Der Roßbach durchfließt das Langelohtal, welches sich auf Herner Gebiet und im Grenzbereich der Städte Castrop-Rauxel und Bochum befindet. Das Tal hat sich in den letzten 100 Jahren kaum verändert, weshalb hier ein fast ursprünglicher Buchen- und Eichenwald erhalten blieb.

Der Ostbach

Der Ostbach, den das Bild im Bereich der Unterquerung der Sodinger Straße zeigt, ist kanalisiert und mit „Emschersohlschalen“ ausgekleidet. Der naturferne Oberlauf soll in Herne auf einer Länge von ca. 6 km in einen naturnahen Zustand gebracht werden. Träger des Projekts sind die Emschergenossenschaft und die Stadt Herne

Der Mühlenbach

Der Mühlenbach, den das Bild im Quellbereich an der Stadtgrenze zu Bochum zeigt, fließt 700m über eine Feuchtwiese, bevor er sich mit dem Ostbach vereint. Zwei weitere aus dem Gysenberger Wald kommende Bäche, die den Mühlenbach speisten und die Gysenberger Mühlen (eine Kornmühle und eine Ölmühle) antrieben, sind um 1900 wegen der Industrialisierung versiegt. Zu ihnen gehört auch der Ruhmbach, der noch sporadisch auf einer Länge vom 600m Wasser führt.

Der Hemker Bach

Die „Hemke“ ist ein Buchen-Feldgehölz nordwestlich des Langelohtals. Nach dem Durchfließen eines Wäldchens und eines Ackers mündet der Hemker Bach im Roßbach.

Der Langelohbach

Der Langelohbach fließt durch das Öestrichtal und sollte nicht mit dem Ruhmbach verwechselt werden, welcher durch das Langelohtal fließt. Der Langelohbach wird ganzjährig von zwei Quellen auf dem Privatgelände eines Reiterhofs gespeist.

Der Sodinger Bach

Der Sodinger Bach, den das Bild kurz vor der Unterquerung der Castroper Straße zeigt, ist zum größten Teil kanalisiert und dient als Vorfluter der Emscher. Auch dieser Bach soll renaturiert werden.

Die Vorfluter

Der Landwehrbach und andere fünf Bäche, die von Süden her der Emscher zufließen, befinden sich als „Abwassersammler“ in kanalisiertem Zustand und dienen auf diese Weise als Vorfluter der Emscher. Sie sollen in den nächsten Jahren, wie z.B. der Ostbach, renaturiert werden. Das Projekt heißt „Ökologische Umgestaltung des Emscher-Systems“ und wird getragen von der Emscher- genossenschaft und der Stadt Herne.

(Quelle: Biologische Untersuchungen von Fließgewässern in Herne,
BUND, Kreisgruppe Herne, 2000)

Veröffentlichung genehmigt am 13.12.2005 durch Frau Ingrid Reckmeier

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