Mögen
die Brasilianer jetzt ihre edlen Füße auf Herner Geläuf
setzen oder nicht (die WAZ berichtete), in der Stadt wird sich in
jedem Fall eine Menge tun im Sommer 2006. Die Fußball-Weltmeisterschaft
ist im Lande, aller Munde und gespielt wird auch um die Ecke.
Eigentlich ist für Herne das Public Viewing, das
öffentliche Zeigen der Spiele, das öffentliche Zeigen
der Spiele aus Kostengründen vom Tisch. Hilfe könnte da
von einem Wasserversorger kommen, der für Januar ein Gewinnspiel
initiiert hat.
54
Städte werden dann per Telefon, SMS und Internet miteinander
konkurrieren, um einen Tag Public Viewing zu gewinnen.
Die besten 50 Kommunen werden belohnt, die Bürger der siegreichen
dürfen sich auf die Finalübertragung freuen, wie Eduard
Belker vom Fachbereich Sport vor dem Sportausschluss erläuterte.
Die WAZ wird die Teilnahmemöglichkeiten direkt nach Bekanntgabe
veröffentlichen. Das WM-Museum von Johann Schlüper,
eine bekannte Sammlung mit Exponaten rund um die Fußball-Weltmeisterschaften
1954, 1974 und 1990 (die Jahre deutscher Erfolge), soll einen
Monat vor Beginn des Turniers nach Herne verlegt werden und über
die gesamte Spieldauer hier verweilen. Die Kosten, so wurde im
Sportausschluss deutlich, will die Stadt durch ein moderates Eintrittsgeld
und die Vermietung des Museums für Veranstaltungen decken.
Nur
ist bislang kein Ort gefunden, der geeignet wäre. 800 Quadratmeter
Grundfläche sind erforderlich. Im Gespräch sind derzeit
das Sparkassen-Gebäude und die Künstlerzeche Unser Fritz
an der Alleestraße. Ein buntes WM-Dorf könnte an der
Gneisenaustraße entstehen. Eine Heitkamp-Tochterfirma will
dort Zelte errichten, um Fans unterzubringen. Laut Eduard Belker
prüft die Stadt die Möglichkeiten. Mit der Resonanz
auf die Initiative Herne hat Ideen ist die Verwaltung
überaus zufrieden. Die Umfrage zu gewünschten Veranstaltungen
rund um das sportliche Großereignis des Jahres hat zu Ergebnissen
geführt: eine WM-Party und ein lokales Fußballturnier
sind in Planung.
Wer
mehrere Sprachen spricht und sich in Herne und Wanne-Eickel auskennt,
eignet sich optimal zum WM-Begleiter. Sie sollen ausländischen
Fans und Gästen die Stadt zeigen und mit den Nahverkehrsverbindungen
vertraut machen. An wen sich Bewerber wenden können, wird
demnächst bekannt gegeben.
Kommentar
WM-Museum in Herne gesucht
Wer
für WM-Exponate von 1954, 1974 und 1990 in Herne ein WM-Museum
sucht und dafür eine Grundfläche von 800 m² benötigt,
sollte sich zunächst im klaren sein, wer zur Fußball-WM
2006 kommt: Es sind Gäste, die 600 Euro für eine Eintrittskarte
zahlen, in teuren Hotels (des Ruhrgebiets) wohnen, anspruchsvolle
Unterhaltung wünschen, z.B. Stadtführungen, und das
meist in englischer Sprache. Deshalb wären für diese
Besucher, gemeint sind In-und Ausländer, in Herne die Flottmannhallen
und in Wanne-Nord die Künstlerzeche Unser Fritz geeignet,
weil sie einen kulturellen Hintergrund haben, professionelle Ansprechpartner
besitzen und auch über Restaurationen verfügen. In diesem
Zusammenhang sollte man übrigens Abstand vom Zeltdorf
an der Gneisenaustraße nehmen.
Ins
Revier kommen im Mai Juni und Juli 2006 keine Rucksacktouristen,
sondern Gäste aus dem In- und Ausland, die nicht in Zelten
kampieren wollen.
Wolfgang
Viehweger/Herner Netz
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