Die erste Kulturführung des Herner Netzes e.V. im Jahr 2007 stand unter einem guten Stern: frühlingshaftes Wetter, 35 Teilnehmer und eine reichhaltige Präsentation von Material über das längst untergegangene Schloss Gysenberg.
In einem knapp zweistündigen Spaziergang führten Helga Mostert, Ingeborg Viehweger und Hartmut Stockhorst die Gruppe der Heimatfreunde vom Parkplatz an der Eissporthalle vorbei an der Ölmühle zu den Gysenbergteichen. Hier wurde eine Geschichte vorgelesen, die den meisten unbekannt war.

Der geheimnisvolle Fisch im Gysenbergteich

Werner Gallands Vater Hugo erzählte den Gästen immer wieder eine Geschichte, die er als Kind von seinem Vater Felix gehört hatte. Dort, wo heute die Gysenbergteiche liegen, war im 16. Jahrhundert eine große Gräfte. In ihrer Mitte stand eine stolze Wasserburg mit Mauern und Zinnen. In dem Teich schwamm ein gewaltiger Fisch, der eines Nachts von einem Mann heimlich mit einem Netz herausgeholt und in einem Sack Richtung Herne getragen wurde.
Doch der Dieb kam nicht weit. Der Fisch wurde ihm so schwer, dass er ihn nicht weiter schleppen  konnte. Also kehrte er um und brachte den Fisch zum Teich zurück. Als dieser untertauchte, bekam der Mann im selben Augenblick einen solchen Fußtritt in den Hintern, dass er tagelang nicht sitzen konnte.
Er hütete sich, noch einmal in die Nähe des Teiches zu kommen. Auch war ihm der Tritt eine solche Lehre, dass er fortan keine Diebereien mehr beging.
Merke: Mancher muss mit Gewalt auf den rechten Weg gebracht werden!

Weitere Stationen waren das Forsthaus, das Wildgehege, der Ostbach und der Gysenberger Wald mit den 12 Hünengräbern. In der Nähe steht eine Buche, wo der Sage nach der Eingang zum „Westfälischen Fegefeuer“ sein soll. An der Ruhmbachquelle und dem Haus Kranenberg vorbei ging es zum Restaurant Galland, wo der Historiker Wolfgang Viehweger (nach dem Mittagessen) Informatives und Unterhaltsames über die Grafen von Westerholt-Gysenberg und ihre Güterdirektoren, die Gallands, vortrug.

Die nächste Kulturführung findet am Sonntag, dem 6. Mai 2007, im Burgenviertel Eickel statt.

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Bericht und Fotos Gerd Kaemper