Zechenbilder von Herne und Wanne-Eickel



Zur Erinnerung an die Zechen in unserer Stadt, die zwischen 1856 und 1978 Tausenden Kumpeln und ihren Familien die Lebensgrundlage garantiert haben, wird der Kulturverein Herner Netz e.V. in der nächsten Zeit eine Serie zu den einzelnen Zechen in Bild und Text veröffentlichen. Hier einige Beispiele von expressionistisch anmutenden Bildern des Künstlers Carl Determeyer zur Zeche Friedrich der Große in Herne-Horsthausen. Die Bilder wurden dem Herner Netz e. V. vom ehemaligen Elektrosteiger und Heimatfreund Dieter Grube freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Der Künstler geht von der äußeren Form der Übertagegebäude, Türme und Schachtanlagen aus, bleibt aber nicht dabei, sondern macht sie zu einem elementaren Ereignis. Er scheut auch nicht den Schrecken des Eingriffs der Industrie in die Natur, sondern sucht ihn, z. B. in dem Rauch der Schlote und dem Feuer der Kokereien, welches die Nacht im Ruhrgebiet zum Tage macht. Die Bilder sind zweigeteilt, am Boden statisch, am Himmel voller Bewegung, geradezu melodramatisch. Anklänge an die Farbigkeit und die Buntheit der Volkskunst werden deutlich, sind aber meisterlich gebändigt. Manche Grellheit der Farbe und manche Härte der Form sind ein bewusster Affront gegen den architektonischen Geschmack von Industriekultur im 20. Jahrhundert. Die Bilder der Zeche Friedrich der Große in Herne-Horsthausen lassen an die Magie alter Kulturen denken, je länger man sie betrachtet.

Wolfgang Viehweger

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