3. Kulturführung des Herner Netzes e.V. nach Herne-Börnig
am Sonntag, dem 26. August 2007 „Zeche, Mustersiedlung und Kunstwald“


Da sowohl Börnig als auch Holthausen den Anspruch erheben, die Siedlung Teutoburgia liege auf ihrem Gebiet, sollen die beiden ehemaligen Dörfer zunächst vorgestellt werden.

Börnig
Die Bauernschaft Börnig, welche ursprünglich die Siedlungskerne Vellwig, Voßnacken und das Rittergut Schadeburg der Freiherren von Pallandt umfaßte, wird um das Jahr 1000 erstmals erwähnt. Der Name „Borne – Wic“ weist auf eine Waldstelle hin, die durch Niederbrennen urbar gemacht worden ist. Bis 1843 gehörte Börnig zur Bürgermeisterei Castrop im Landkreis Dortmund, danach mit Holthausen, Sodingen und dem Gysenberg zum Amt Castrop. Als 1902 dieses Amt aufgelöst wurde, kamen Börnig und Holthausen zum Amt Sodingen und wurden schließlich am 1.4.1928 in die Stadt Herne eingemeindet.

Holthausen
Die ehemalige Bauernschaft Holthausen (= Holzhausen) hat ihren ländlichen Charakter bis heute bewahrt. Erstmals wird sie um 910 in einem Urbar des Klosters Werden erwähnt, welches dort vier abhängige Bauern hat: Mathalgar, Uilmund, Ledrad und Athallind. 1849 waren in Holthausen vierzig Bauernfamilien mit 273 Personen ansässig. Seit 1817 gehörte die Bauernschaft zur Bürgermeisterei Castrop, bis 1902 zum Amt Castrop, von 1902 bis 1928 zum Amt Sodingen, seit 1928 zu Herne. In der Holthausener Straße (nahe Nr. 31) liegt der höchste Punkt von Herne. Er hat eine Höhe von 131,30 m ü.NN.

Die Zeche Teutoburgia
Um der Führung und Lesung nicht zuviel vorwegzunehmen, soll hier von der ehemaligen Zeche nur weniges erwähnt werden: Sie war die letzte Bergwerksgründung auf Alt – Herner Gebiet, die 1911 ihre Förderung aufnahm. Weil sich das Grubenfeld als zu klein erwies, wurde die Zeche 1925 mit der Nachbarzeche Erin verbunden. Obwohl die Tagesanlagen größtenteils schon seit 1929 abgebrochen sind, blieb ein Strebengerüst aus dem Jahr 1907 erhalten. Es ist heute Symbol für die in den Jahren 1909 bis 1924 errichtete Bergarbeitersiedlung Teutoburgia, gebaut im Stil einer englischen „Gartenstadt“.

Die Siedlung Teutoburgia
Eine großzügige Grünplanung mit reichlichem Baumbestand, gepflegten Vorgärten, Nutz- und Ziergärten, heckenbegrenzten Fußwegen, schmalen Straßen für den Durchgangsverkehr u.a. sollten das Bild der idyllischen Gartenstadt vervollständigen. Zur selbständigen Wohngemeinschaft der Arbeiterfamilien gehörten umfangreiche Versorgungseinrichtungen, wie z.B. ein Konsum, ein Gasthaus mit Gesellschaftsraum, ein (Werks-)Krankenhaus und eine Apotheke.

Der Kunstwald
Wo vorher die Schächte Teutoburgia I und II standen, befindet sich heute der Kunstwald Teutoburgia. Der Klangkünstler Christof Schläger gründete Ende der achtziger Jahre mit Unterstützung des Kommunalverbandes Ruhrgebiet den „Förderverein Kunstwald“. Der vielseitige Künstler baut Instrumentsskulpturen, musiziert, bereitet Konzerte und Installationen vor. In seinem Kunstraum Maschinenhalle baut er Skulpturen aus Motoren, metallenen Federn und Röhren, die er mit einem Keyboard erklingen lassen kann. Der Zeitplan der Kulturführung sieht folgendermaßen aus: Wir treffen uns am Sonntag, dem 26. August 2007, um 10.00 Uhr an der Bushaltestelle Schreberstraße in Börnig. Dort begrüßt uns der Vorsitzende der Kleingartenanlage Teutoburgia, Friedrich Gudd, der uns etwas über die Entstehung der Kleingartenanlage und der Siedlung berichten wird. Die weitere Führung enthält einen Gang durch die Siedlung Teutoburgia und den Kunstwald, wo das Bürgerfest stattfindet. Anschließend besuchen wir den Künstler Christof Schläger in seinem Kunstraum. Gegen 12.30 Uhr begeben wir uns in die Gaststätte „Zur Alten Mühle“, Schadeburgstraße 111. Dort erwartet uns der Historiker Wolfgang Viehweger, der uns (nach dem Mittagessen) mit der Geschichte der Zeche Teutoburgia vertraut macht.

Führung und Lesung bilden eine Einheit. Nichtmitglieder zahlen 5 Euro.

Anmeldung bitte ab sofort unter der Telefonnummer: 02325/ 30679 (Viehweger) oder: info@hernernetzev.de
Der Vorstand / Herner Netz e.V.

Wolfgang Viehweger

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