Zweite Kulturführung des Herner Netzes e.V.

am Sonntag, dem 6. Mai 2007, in Eickel

Die Führung beginnt um 10.00 Uhr am Eickeler Markt (vor dem KÖPI) unter der Leitung von Helga Mostert, Ingeborg Viehweger und Hartmut Stockhorst. Im Anschluss liest der Historiker Wolfgang Viehweger (nach dem Mittagessen) über Geschichte und Sagen des Stadtteils.


Das Burgenviertel Eickel

Burg Bönninghausen um 1920
(Zeichnung von Fred Hartwig 1990)

Die Johanneskirche am Eickeler Markt vor 1890
(Zeichnung von Fred Hartwig 1990)

Auf wenigen Quadratkilometern standen im sogenannten „Burgenviertel Eickel“ im Mittelalter sieben Burgen: die Dorneburg am Dorneburger Mühlenbach von 1227 bis 1957, die Burg Gosewinkel (Gänsewinkel) im Heisterkamp (Buchenkamp) von 1420 bis 1753, die Burg Eickel auf dem „Berg“ von 774 bis 1613, das Schloss Nosthausen an der Dorstener Straße (heute: Gelände der GEA) von 1350 bis 1840 mit der Lönsmühle, die teilweise noch erhalten ist, die Burg Bönninghausen an der Burgstraße von 1306 bis 1959, die Burg Hordel mit der Mühle an der Lehmkuhle im Dorf Hordel von 1027 bis 1700 und das Schloss Dahlhausen von 1321 bis zur Gegenwart in der sogenannten „Springwiese“ (Quellwiese) westlich von der Dahlhauser Straße an der Hammer Straße. Der Anblick der Anlage wird beeinträchtigt durch ein Umspannwerk, das man in geschichtsloser Art und Weise direkt daneben gesetzt hat.


Eine große Persönlichkeit aus unserer Stadt: Gustav Florenz Hegler


Der Heimatforscher Gustav Florenz Hegler, geboren am 18. Juni 1853 in Eickel, gestorben am 27. November 1917 in Hagen, wurde nach der Entlassung aus der Schule Schuhmacher. Als sein Vater 1874 pensioniert wurde, übernahm er dessen Stelle bei der „Königlich Preußischen Postexpedition“ in Eickel. Seitdem war er Landbriefträger und sammelte auf seinen Touren Artikel zur Heimatgeschichte.
Am 16. November 1884 gründete Hegler zusammen mit dem Kaufmann August Kalt, dem Knappschaftsältesten Friedrich Lennemann und dem Fahrhauer Gottfried Pankoke den Evangelischen Arbeiterverein Eickel.
Seit etwa 1875 veröffentlichte der heimatgeschichtlich interessierte Mann Artikel in der „Emscher-Zeitung“, der „Herner Zeitung“ und im „Märkischen Sprecher“. Im Jahr 1903 erschien sein erstes Buch „Eickel-Wanne einst und jetzt“ mit der Geschichte der beiden Ämter. 1911 folgte der Band „Aus der Väter Tagen“. Nach Heglers Tod kam im Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde der Grafschaft Mark 1918 sein Aufsatz „Der Schulten Hof zu Eickel“ heraus. Die Mitteilungen über Eickel, Wanne, Röhlinghausen, Crange und Holsterhausen sind so genau, dass man heute noch aus ihnen Informationen entnehmen kann, wenn man über Heimatgeschichte berichtet.
Im Jahr 1952 setzte die Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e.V. ihm an seiner Ruhestätte auf dem Eickeler Friedhof einen Gedenkstein.
Der Rat der Stadt Wanne-Eickel ehrte den ersten Heimatforscher am 3. Dezember 1953 mit der Benennung einer Ringstraße, die „Am Weustenbusch“ eine kleine Siedlung umfasst, dem „Gustav-Hegler-Ring“.

Verbindliche Anmeldungen sind ab sofort unter der Telefonnummer 02325/30679 möglich. Nichtmitglieder zahlen für Führung und Lesung 5,00 Euro.

Wolfgang Viehweger

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