Der Eickeler Marktbrunnen und sein teuflisches Geheimnis

Von Alters her erzählt man, dass im Eickeler Marktbrunnen, über dem später auf einem Marmorsockel eine bronzene Jungfrau stand, tief auf dem Grund der Teufel wohne. Der habe einmal aus der benachbarten Schlosskapelle von Nosthausen die Glocke fortgeholt und sich mit ihr in den Brunnen gestürzt. Das habe die Nosthausener geschmerzt; denn es sei eine sehr schöne Glocke gewesen.
Sie hätten deshalb einen Taucher kommen lassen. Er sei in den Brunnen hinabgestiegen, um ihnen zu melden, wie es dort aussehe und ob die Glocke noch da sei. Als er heraufkam, habe er erzählt, die Glocke stehe auf einem steinernen Tisch und unter ihm liege ein großer, fahler Wolfshund mit glühenden Augen. Darauf hätten die Nosthausener dem Mann eine große Belohnung versprochen, wenn er noch einmal hinabsteige und die Glocke hole.
Er habe sich endlich bereden lassen und sei zum zweiten Mal in die Tiefe getaucht, aber nicht wiedergekommen. Nach einiger Zeit habe sich das Wasser des Brunnens blutrot gefärbt.

Aus Furcht vor dem teuflischen Hund haben die Eickeler Bürger schnell den Brunnen zugeschüttet und hatten seitdem ihre Ruhe.

Zeichnung:Wolfgang Ringhut - Bericht Wolfgang Viehweger

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