Begegnung der Kulturen„Afrikanische Impressionen“
Nachlese zur Vernissage am 28.10.2006

Am Samstag, dem 28. Oktober 2006, setzte das Herner Netz e.V. in Herne-Baukau auf der Germanenstraße 77 seine Reihe „Begegnung der Kulturen“ mit zahlreichen Partnern fort.

Zur Vernissage „Afrikanische Impressionen“ waren ca. 30 Gäste gekommen, welche einiges in der Galerie zu bewundern hatten: neben Waffen, Schmuck und Kultgegenständen der Firma Diefenbach stellte der Senegal-Freund Walter Schorm aus Recklinghausen Afrika-Kalender, Postkarten mit Motiven aus dem Senegal und Entwicklungsprojekte vor, die er selbst tatkräftig begleitet hat. Dazu gehören der Aufbau und die Ausstattung einer Primarschule in Kahone, der Bau einer Wasserleitung, die Anschaffung einer Hirsemühle und die von mehreren Nähmaschinen zur Schulung von arbeitslosen Frauen. Schließlich stellte Meike Hoyer von der Mayerschen Buchhandlung in Herne afrikanische Literatur mit dem Schwerpunkt „Senegal“ auf einem Büchertisch vor. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Kalendern, Postkarten und Eingeborenenkunst kommen ausschließlich den Projekten von Walter Schorm zugute.

Als Gastgeber begrüßte der erste Vorsitzende des Herner Netzes, Bernd Koldewey, die zahlreichen Besucher mit einer Übersicht über bisherige und weitere Aktivitäten im Herner Netz, wozu noch in diesem Jahr die Ausstellung „Synagogen in Herne und Wanne-Eickel“ gehören wird. Die Bilder haben die Künstler Wolfgang Ringhut und Fred Hartwig zur Verfügung gestellt. Fred Hartwig hat die Synagogen an der Langekampstraße in Wanne und an der Schäferstraße in Herne als Kind noch selbst gesehen.

Der Schriftsteller Wolfgang Viehweger las zu Ehren des senegalesischen Politikers und Dichters Léopold Sédar Senghor, der am 9. Oktober 2006 einhundert Jahre alt geworden wäre, einige seiner Gedichte in der Übersetzung von Janheinz Jahn vor, veröffentlicht im September dieses Jahres im Peter Hammer Verlag in Wuppertal.
Es folgt eine Leseprobe aus dem Gedicht „Wir werden schwelgen“:



Wir werden schwelgen, Freundin, in afrikanischer Gegenwart.

Möbel vom Kongo und aus Guinea, ernst und blank, dunkel und hell.
Reine Urzeitmasken an unseren Wänden, unnahbar und doch uns so nah!
Ehrenschemel für die angestammten Gäste, die Fürsten des Hochlands.
Wildnisgerüche, dicke Matten des Schweigens,
Schattenkisten und Mußepolster, friedliches Quellgeriesel.
Überlieferte Worte und ferne Gesänge, abwechslungsreich wie die Kleider des Sudans.

Bericht und Foto:Gerd Kaemper

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