Nachlese zur 14. Exkursion des Herner Netzes e.V.
Bei den Emscherbrüchern

Bericht und Fotos von Gerd Kaemper

Am Sonntag, dem 28. Mai 2006, machten sich bei sonnigem Wetter 27 Heimatfreunde unter Führung von Ingeborg Viehweger und Hartmut Stockhorst auf den Weg durch den Stadtteil Crange.

Treffpunkt war um 10.00 Uhr das Cranger Tor, welches der Kunstschmied Konstantin Kostaras im Jahr 1994 als Zugang nach Altcrange geschaffen hat. Von dort ging es zur Spinnbahn, einer Straße, in der die Seiler früher die Lassos für die Pferdefänger im Emscherbruch herstellten und später der Betrieb Rusche und Koch Seile, Taue und Arbeitskleidung (Blaumänner) für die Bergleute produzierte.

Heimatfreund Habijan zeigte an der Ruine des Schlosses eine Dokumentation des Architekten Jens Blome, der die Stufen des Verfalls von 1982 bis 1992 festgehalten hat. Auch wurden die verschiedenen Vorschläge zur Nutzung des Schlosses diskutiert, die nie realisiert wurden. Über Altcrange und seine noch erhaltenen Fachwerkhäuser aus der Zeit der alten „Freiheit“ ging es Richtung „Neue Schleuse“. Hier wurde gerade ein Schiff abgefertigt: Der Schleusvorgang dauert 7 Minuten, dabei werden 20 000 m³ Wasser bewegt. Die Schleuse hat ein Volumen von 185 m Länge. Die Schiffe dürfen nicht mehr als eine maximale Breite von 11, 45 m haben. Ruderboote werden in der Regel nicht geschleust, aber Freizeitboote können den Service in Anspruch nehmen.

Von der Schleuse führte der Weg am „Cranger Beach“ (Cranger Strand) entlang zum Schacht 5 von „Unser Fritz“, der im März 1991 verfüllt worden ist. An der Cranger Kirche erwartete um 11.30 Uhr der Kirchmeister Ewald Schmidt die Besucher und zeigte ihnen den 1936 umgebauten und erweiterten Kirchenraum. Heute finden in der Kirche nur noch Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen statt. Während der Cranger Kirmes ist jeden Abend um 19.30 Uhr eine Andacht. Die evangelische Gemeinde wird sich demnächst (am 1. Juli 2006) mit der Luther-Gemeinde in Wanne-Nord zusammenschließen.
Um 12.30 Uhr begrüßte der Autor Wolfgang Viehweger die Heimatfreunde im „Cranger Hof“ zur Lesung über die Geschichte des Schlosses und der Cranger Kirmes, welche um 1440 als Fisch- und Pferdemarkt begann. Viele Fragen gab es zum Schicksal der Emscherbrücher „Dickköppe“, welche nach der Teilung der Cranger Heide im Jahr 1841 ihren Lebensraum verloren und zu „Haustieren“ erklärt wurden, über die jeder verfügen konnte. Etwa 200 Tiere übernahm der Herzog von Croy in Dülmen, wo die Nachkommen heute noch leben. Um 14.00 Uhr endete die Lesung.
Weitere Fotos hier .......



Die 15. Exkursion wird (nach den Sommerferien) am 20. August nach Horsthausen führen.

zurück zum Presseindex