Erste Mondschein – Riverboat - Party des Herner Netzes
am 23. Juni 2006 (Nachlese)

Bericht und Fotos von Gerd Kaemper

 

Obwohl am 23. Juni 2006 Neumond herrschte und die Riverboat – Party von 20.00 bis 24.00 Uhr ohne Mondschein auskommen musste, tat das der Stimmung der 150 Gäste bei der von Bernd Koldewey, dem Vorsitzenden des Herner Netzes, und Horst Schröder, dem Frontman der Band „Good Vibration“, glänzend vorbereiteten Veranstaltung keinen Abbruch.

Nachdem Kapitän Bleich am Bootssteg seines Schiffes „Friedrich der Große“ die Besucher empfangen hatte, begrüßten Bernd Koldewey und Horst Schröder das bunte Völkchen, welches wegen der Prämierung der besten Kostüme zum Teil in Seeräuber- und Nostalgie-Look gekommen war. Bernd Koldewey freute sich über den regen Zuspruch und versprach unter viel Applaus eine zweite Riverboat – Party im Spätsommer dieses Jahres. Horst Schröder teilte mit, dass die Band „Good Vibration“ 30 Evergreens der 60er und 70er Jahre spielen werde, passend zu den 30 öffentlichen und werkseigenen Häfen, die von 1914 bis 1980 am Rhein-Herne-Kanal Erz und Kohle umschlugen.



Zwei hochkarätige Moderatoren vom „Herner Talk“, Josef Koll und Dirk Pöting, interviewten vor dem Ablegen des Schiffes den Autor und Historiker Wolfgang Viehweger zur gegenwärtigen Situation der Binnenschifffahrt auf dem Rhein-Herne-Kanal. Wolfgang Viehweger berichtete, dass nach 1980 ein Rückgang des Verkehrsaufkommens auf dem Kanal von 25 % zu verzeichnen war. Außerdem werden zwar heute noch Erz, Kohle und Steine transportiert, aber vorrangig Schrott, Mineralöl, Glas, Baustoffe und chemische Güter. Im Jahr 2005 wurden noch 15 Millionen Gütertonnen auf 25 000 Schiffen zwischen Duisburg und Dortmund befördert. Der Trend der Unternehmen, was Logistik, Lagerhaltung und Container-Terminals betreffe, gehe von den nicht mehr gefragten zu den gefragten Gütern. Das sei auch das Ziel der Umstrukturierungsmaßnahmen der Kanalanlieger.

Auf der Fahrt von vier Stunden von Horsthausen bis zum alten Erzhafen Grimberg durch die Schleusen Herne-Ost und Wanne-Eickel (Crange) spielte die Band natürlich den „Mond von Wanne-Eickel“ sowohl in der alten Version von Friedel Hensch und den Cyprys als auch ihre eigene Neubearbeitung dieses Ohrwurms für Heimatfreunde. Bei den Liedern, die den Sommer, das Wasser, den Mond und die Liebe thematisierten, sangen und tanzten die Gäste begeistert mit, vor allem bei „Far, far away“, „In the summertime“, „Yellow river“, „Aloha“, „Der Mond von Wanne-Eickel“, „Lady in Black“, „Hot love“ und „Sweet home“.
In den Pausen las Wolfgang Viehweger einige Mondgedichte vor, darunter „Das Mondschaf“ von Christian Morgenstern, wovon hier die ersten beiden Strophen zitiert werden sollen, weil sie die ausgelassene Stimmung auf dem Schiff gut wiedergeben:

Das Mondschaf steht auf weiter Flur.

Es harrt und harrt der großen Schur.
Das Mondschaf.

Das Mondschaf rupft sich einen Halm
und geht dann heim auf seine Alm.
Das Mondschaf.

Gegen 24.00 Uhr überreichte Wolfgang Viehweger seine Mondkrawatte (gelbe Monde auf blauem Grund) als Anerkennung für die Leistung der Band an Horst Schröder. Bernd Koldewey und Kapitän Bleich sprachen den Gästen ein Lob für das vorbildliche Verhalten während der Riverboat – Party aus und betonten, sie alle seien zur nächsten Fahrt herzlich eingeladen, wenn es wieder heiße: „Leinen los mit dem Herner Netz auf Friedrich der Große in Horsthausen!“

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