Jessica Burri
Sopran und Dulcimer
Märchen und Musik

Jessica Burri lernte ich am Samstag, dem 16. Dezember 2006, persönlich kennen, als sie die Vernissage von Dr. Rüdiger Schneiders Ausstellung „Lyrische Fresken“ besuchte.
Sie war auch gekommen, um meine Sage von der „Emscher - Fee Emrizza“ in ihr Liedgut zu übernehmen. Ich habe die Sage im Herner Feuilleton, Die Emscherregion, Nr. 2 (www.herner-netz.de) und in den „Emscher-Vertellekes“, Verlag Klartext, Essen, veröffentlicht. Dafür brauchte Frau Burri meine schriftliche Genehmigung.

Die zierliche Frau, welche in Recklinghausen lebt, hat an der Eastman School of Music in den USA und an der Kölner Musikhochschule ihre Ausbildung als Opern- und Konzertsängerin erhalten. Zu ihrem Repertoire zählen mehr als 20 Opernpartien sowie zahlreiche Oratorien, Lieder und Kirchenmusik. Dabei hat sie sich auf Lieder mit dem Dulcimer spezialisiert, die sie selbst komponiert und arrangiert. Das „Dulcimer“, frei übersetzt: der „angenehme Klangmischer“, ist ein Instrument aus der Familie der Zither und stammt wahrscheinlich aus dem vorchristlichen Persien. Während des Barocks war das Dulcimer in Europa weit verbreitet. Italienische und spanische Musiker haben Kammermusik und Konzerte für das Instrument komponiert, begleitet von Flöten- und Streichorchestern.
Jessica Burris Dulcimer ist in England gebaut worden und umfasst zweieinhalb Oktaven. Alle Töne sind zweichörig gestimmt. Das Programm „Märchen und Musik“ hat die Künstlerin selbst entwickelt und erzählt darin Märchen und Bibelgeschichten. Dazu singt und spielt sie spezielle Musikstücke und untermalt den Text mit verschiedenen Instrumenten, z.B. Klangschalen, Zimbeln, Rasseln und Rahmentrommeln.

Vielleicht gelingt es mir demnächst, mit Jessica Burri in der Liebfrauenkirche in Holzwickede aufzutreten, wo nach der Sage Emrizza bestattet worden sein soll. Ich kann mir vorstellen, dass die Gesangsversion und der Text von der Frau, die im Leben hartherzig war, aber von Gott die Chance bekam, nach ihrem Tod alle Versäumnisse als gute Fee im Emscher - Raum gutzumachen, in Holzwickede aufgeführt werden sollte.
Die gute Fee Emrizza begleitete nämlich im Mittelalter einsame Wanderer, die von der Emscher nach Westen zogen, von Holzwickede bis zur Mündung in den Rhein und warnte unterwegs vor den Gefahren des Flusses, der wegen seines flachen Bettes oft und plötzlich über die Ufer trat.

 

Wolfgang Viehweger
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