Nachlese zur 15. Exkursion des Herner Netzes e.V.
nach Horsthausen zusammen mit dem Stadtverband der Gartenfreunde Herne-Wanne e.V.

Am Sonntag, dem 20. August 2006, trafen sich 21 Heimatfreunde, um unter Führung von Dieter Claar, dem Vorsitzenden des Stadtverbandes der Gartenfreunde Herne-Wanne, eine Exkursion durch die Anlagen vom Hoverskamp zum Stichkanal nach Horsthausen zu unternehmen.

Dieter Claar stellte zunächst die Geschichte des Stadtverbandes vor, der am 31. März 1915 in Wanne-Eickel gegründet wurde. Am 1. November 1919 folgte der Gartenbauverein Herne-Horsthausen. Die Fusion der Bezirksverbände Herne und Wanne-Eickel erfolgte am 21. Juni 1978 im Parkhaus Eickel mit 19 Vereinen und 1100 Mitgliedern aus Wanne-Eickel und 8 Vereinen und 1000 Mitgliedern aus Herne. Von 1991 bis 1997 errichtete der Stadtverband das Schulungszentrum KGV - Im Stichkanal für Möglichkeiten der Gartengestaltung in einer Stadtlandschaft. Dort gibt es auch Ausstellungsräume, Literatur und Chronik-Material für Kleingärtner und solche, die es werden wollen.

Seit 1915 haben sich die Prioritäten in den Gartenverbänden des Ruhrgebiets – analog zu den politischen Ereignissen – mehrfach geändert. Ging es nach den Weltkriegen um die Versorgung der Familien, wurde später der Kleingarten etwas für Freizeit und Hobby. Heute treffen sich hier Menschen mit verschiedenem sozialen und ethnischen Hintergrund. Der Kleingartenverein ist über den Bundesverband Deutscher Kleingartenfreunde (BDG) und seine Initiativen zu einem wichtigen Glied in der Integration geworden.

Vom Hoverskamp, wo sich der jüdische Friedhof von 1879 befindet, ging es auf der Robert-Grabski-Straße in die „Holper Heide“, von da am Bauernhof Alten-Dorneburg vorbei zur Anlage „Herne-Nord“. Über die Zieten-, die Lützow-, die Yorck- und die Blücherstraße führten Bernd Koldewey und Hartmut Stockhorst vom Herner Netz die Heimatfreunde zur Anlage „Im Stichkanal“. Die Ausführungen über den sogenannten „Feldherrenhügel“ in Horsthausen wurden von ihnen in Zusammenhang mit der Zeche Friedrich der Große gebracht. Die Generäle hatten ihren König in diesen Stadtteil begleitet.

Der Leiter der Abteilung “Fachberatung” im Schulungszentrum, Bernfried Obst, begrüßte die Besucher und begleitete sie zum Schulungszentrum. Er machte sie auf die Maßnahmen zur Pflanzenkunde, zum Vogelschutz und zum Insektenschutz aufmerksam, welche die Pächter hier ergriffen haben.

Im Vereinsrestaurant empfing der Historiker Wolfgang Viehweger die Gäste und trug ihnen mit Bildmaterial die Geschichte der Zeche Friedrich der Große vor. Sie begann 1870 und endete 1978, zeitgleich mit der Zeche Mont Cenis in Sodingen. Heute erinnert noch der Hafen am Rhein-Herne-Kanal an die Zeche mit dem königlichen Namen. Auf der Zechenbrache haben sich in den letzten 20 Jahren im Zeichen des Strukturwandels verschiedene Industriebetriebe angesiedelt. Weiter Fotos hier.....

Gerd Kaemper

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