Nachlese zur 12. Exkursion des Herner Netzes
nach Bickern am 19. Februar 2006

Von Gerd Kaemper


Foto:Maschinensteiger Herbert Stabenow - und die Zeche Pluto–Wilhelm 2006

Der Maschinensteiger Herbert Stabenow, der 32 Jahre auf der Zeche Pluto–Wilhelm gearbeitet hat, begrüßte am Sonntag, dem 19. Februar 2006, bei strahlendem Sonnenschein 43 Heimatfreunde zu einer Führung auf dem Gelände der Zeche in Bickern.

Der medizinische Dienst für Bergleute und eine chemische Abteilung der Ruhranalytik halten die Übertagegebäude noch am Leben und geben der Zeche einen Sinn. Herbert Stabenow machte sich nach seinem Vortrag mit der Gruppe auf den Spaziergang zum Erlenkamp, wo die renovierten Giebel der Bergarbeiterhäuser von Ingeborg Viehweger erklärt wurden. Über die Bickernstraße, die früher „Hofstraße“ hieß, ging es zu den Bickernhöfen und der Erzbahn Emscherbruch, die unmittelbar an ihnen vorbeiführt. Eine weitere Station war die katholische Kirche St. Michael. Dort hat die Künstlerin Polberg (im Keller des Pfarrhauses) ihr Atelier. Sie ist Malerin und Bildhauerin. Besonders gern modelliert sie Pferdeköpfe in Holz. Bereitwillig erklärte sie ihre Techniken. Weitere Punkte waren Leplershof und Rademachers Weg. Die Geschichte der Straßen erläuterten Hartmut Stockhorst und Bernd Koldewey.

Im Haus Wirth las Wolfgang Viehweger aus seinen Büchern über die Zeche Pluto-Thies und die Geschichte des Solbades und der „Wilhelmsquelle“, die untrennbar mit dem Namen des Bauunternehmers August Franke verbunden sind. Ihm war es nach 1894 zu verdanken, dass mit dem Heilwasser der Zeche Pluto das Solbad an der Kurhausstraße angelegt wurde und Wanne-Eickel den Namen „Bad Wanne-Eickel“ erhielt. Im Solbad kurierten die rheumakranken Bergleute des Ruhrgebiets ihre Leiden. Während des Ersten Weltkriegs war dem Kurhaus ein Lazarett angegliedert.


Als die Heimatfreunde um 14.00 Uhr Haus Wirth verließen, wartete Frau Wemper noch mit einer Überraschung auf: Sie zeigte ihnen den steinernen „Bönninghauser Löwen“, der jetzt in ihrem Garten steht. Bis vor dem Zweiten Weltkrieg beschützte er auf der Burgstraße das Eingangstor zum Haus Bönninghausen (Muckenheim).

Die 13. Exkursion des Herner Netzes führt am Sonntag, dem 19. März 2006, in das „Land der Bauern“, nach Holthausen, Börsinghausen und Oestrich.

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