Wolfgang M. A. Bessel
Autor und Heimatfreund


Als Wolfgang M. A. Bessel am Donnerstag, dem 14. Dezember 2006, im Herner Netz e.V., dessen Mitglied er seit zwei Jahren ist, sein neues Buch „Püttmanns ehrliche Grabreden“ vorstellte, ging er zunächst auf ein anderes aktuelles Thema ein.
Er hatte nämlich den Artikel „Von der Schlossmühle zum Kommunikationszentrum“ sorgfältig gelesen und freute sich als Literat und Herner Bürger, dessen Elternhaus auf der Shamrockstraße steht, über das neue Konzept für das Schollbrockhaus. Bessel betonte, dass sich dadurch auch Möglichkeiten für das Herner Netz ergäben, weil die Galerie auf der Germanenstraße mit 30 Besuchern bei Lesungen und Ausstellungen ausgelastet sei, während sich im Schollbrockhaus ganz andere Kapazitäten ergäben, wenn es aus dem „Dornröschenschlaf“ aufgeweckt werde.

Bernd Koldewey, der 1. Vorsitzende des Herner Netzes, ergänzte, dass die Dichte der Veranstaltungen an der Germanenstraße inzwischen zu einer „Warteschleife“ für Künstler aus dem Ruhrgebiet geführt habe. Wenn das Schollbrockhaus mitgenutzt werden könne, bedeute das Entlastung und breitere Angebote für die Bürger.

Dann gab der Autor Leseproben aus dem von Stefanie Engels illustrierten Buch, welches 20 skurrile Geschichten von Willi Püttmann enthält. Auf der Beerdigung von Kumpel Stanislaus Schybulski entdeckt Willi seine große Begabung für Grabreden, die zwar nicht bibelfest sind, dafür aber im breiten Kohlenpott-Jargon vorgetragen werden und die Trauergemeinde zu Tränen rühren. Das Ereignis spricht sich herum, und Willi Püttmann wird zum „Berufs-Trauer-Redner“ für berühmte und weniger bekannte Zeitgenossen, an deren Gräbern er auftritt und seine ehrlichen Grabreden hält, obwohl er die Verstorbenen gar nicht kennt. Auch der Herner Bürgermeister ist von Willis Begabung begeistert und gibt ihm durch sein Lob den politischen Segen bei seinem Tun.

Mit dem Vorstand des Herner Netzes e.V. verabredete Wolfgang M. A. Bessel, der seit Jahren aus beruflichen Gründen in Remscheid lebt, eine Lesung aus dem neuen Buch für Samstag, den 24. Februar 2007. Er schlug vor, dass er zusammen mit Wolfgang Viehweger und Dr. Rüdiger Schneider, beide Mitglieder des Herner Netzes, in einer Autorenrunde vorlesen wolle. Da wahrscheinlich eine Menge von Besuchern zu erwarten sei, welche die Aufnahmefähigkeit der Galerie auf der Germanenstraße übersteige, sei es besser, die Veranstaltung im Schollbrockhaus stattfinden zu lassen.

Seinen ersten Tagesausflug mit der Schule habe er 1948 von Herne-Mitte zum Schloss Strünkede unternommen. Damals sei das Schollbrockhaus noch eine Mühle gewesen. Bessel betonte abschließend, wie wichtig ihm das Wiedersehen mit diesem Haus sei.

Wolfgang Viehweger
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