„Die Sammlung ist klein, aber fein“

Vergessene Helden – ehemalige Nationalspieler aus Herne und
Erkenschwick begrüßen die Fans aus aller Welt

Bericht von Jens Witte / Fotos von Gerd Kaemper

Herne, eine Stadt ohne Fußball-Tradition? Zumindest, wenn es nach den Machern der „Deutschen Fußball Route NRW“ geht. Dort sind lediglich 15 Städte des Landes vertreten, die seit 1963 mindestens einen Erstligisten gestellt haben. Wolfgang Viehweger will sich nicht damit abfinden, dass Herne und auch Erkenschwick deshalb nicht berücksichtigt wurden. Jetzt eröffnete er am Sitz des Herner Netzes in Baukau die Ausstellung „Vergessene Helden – Ehemalige Nationalspieler aus Herne und Erkenschwick begrüßen die Fans zur Fußball-WM 2006“.

Gezeigt werden unter anderem Bilder von den legendären Derbys Westfalia Herne gegen SV Sodingen aus den goldenen Zeiten der Oberliga West. Zu sehen ist auch ein Westfalia-Wimpel aus der Zeit um den Ersten Weltkrieg herum sowie eine Festschrift zum 25-jährigen Vereinsjubiläum des SCW aus dem Jahr 1929. Das Material stammt teilweise von den Vereinen Westfalia, Sodingen, DSC Wanne-Eickel und der Spielvereinigung Erkenschwick sowie aus Privatbesitz. „Die Sammlung ist klein, aber fein. Mit der Ausstellung in der Sparkasse können wir nicht konkurrieren. Sie ist als Ergänzung gedacht“, erklärt Viehweger.


Überraschend konnte er die Sammlung kurzfristig noch um zwei historische Wimpel erweitern. Dieter Murawa, Sohn eines ehemaligen Vorsitzenden des SV Sodingen, stellte die Stücke aus den Jahren 1955 – Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft – und 1960 – Wiederaufstieg in die Oberliga West zur Verfügung. Eine gelungene Ergänzung zu den Spielerporträts der Sodinger Mannschaft von 1955.
Zwei Fußballer von damals hatten bereits eine Lesung in der Mayerschen bereichert: Alfons „Bulle“ Nowak und „Gerdi“ Harpers. Aus „Tribüne Ruhrgebiet“ und der englischen Übersetzung „Grandstand Ruhr“ lasen Viehweger und Jürgen Halten vor. Aus gesundheitlichen Gründen nicht mit dabei war der angekündigte Erkenschwicker Torjäger Julius „Jule“ Ludorf.

Die Ausstellung ist noch bis zum 5. August an der Germanenstraße 77 zu sehen. Öffnungszeiten: mo bis fr von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr sowie sa von 10 bis 14 Uhr. Sollte die Tür verschlossen sein, darf gerne geklingelt werden.

(WAZ, Herne, vom 8. Juni 2006)

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