Heimatgeschichte meets Fußballfreude

Bericht von Kirsten Menzel
Fotos Gerd Kaemper

Bochum - Dass Auswärtsspiele schwieriger sind, erfuhr Autor Wolfgang Viehweger am Samstag Vormittag in der Mayerschen Buchhandlung am eigenen Leib. Während der Herner in der Heimat volles Haus gewöhnt ist, saßen auf der Bochumer Lese-Tribüne nur acht Zuhörer. Dafür aber zwei Ehrengäste, über die sich Viehweger besonders freute: der ehemalige Nationalspieler Gerhard Harpers und der VfL-Altpräsident Ottokar Wüst, der auch das Geleitwort zum Buch schrieb.In "Tribüne Ruhrgebiet" geht Viehweger der Geschichte von 13 Städten an Ruhr, Emscher und Lippe und neun ihrer Fußballvereine auf die Spur.Fürs Bochumer Publikum wählte Viehweger natürlich Passagen zu Bochum und seinem VfL aus und begann mit einer stadtgeschichtlichen Anekdote: Das Buch kam auf Grund einer Fehlübersetzung auf das Wappen. Die Stadtväter übersetzen nämlich das altsächsische Wort Bokehem, von dem der Stadtname stammt, mit Buch statt Buchenhain. "Da Bücher ja aus Buche gemacht sind, störte die Bochumer das aber nicht weiter", lacht Viehweger.Neben ihm saß Jürgen Halten, der zusammen mit seiner Ehefrau Sue das Buch ins Englische übersetzte. Rechtzeitig zur Weltmeisterschaft erschien die englischsprachige Version, "Grandstand Ruhr", aus der Halten las - auch wenn keine ausländischen Gäste anwesend waren.Schnell stürmten die beiden Leser zum Thema Fußball: Eine "lustige Geschichte" sei, dass der VfL das Jahr 1848 in seinem Namen trägt, obwohl er doch erst 1938 mit dem Zusammenschluss von vier Stadtvereinen gegründet wurde und 1848 noch gar kein Fußball gespielt wurde.Nachdem Viehweger und Halten sich noch einige, teils zweisprachige, Anekdoten zupassten, wurde der Auswärtssieg nach 90 Minuten ohne Verlängerung errungen.

02. Juli 2006 | Ruhr Nachrichten Bochum

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